FC Badenia feiert Oktoberfest in der Dreschhalle

Etwa 60 Kilometer liegen zwischen der Dreschhalle in Rohrbach und dem Cannstatter Wasen. Und doch hatten am vergangenen Freitagabend beide eines gemeinsam: einen Fassanstich.

Während in Stuttgart der Oberbürgermeister der Schwabenmetropole, Dr. Wolfgang Schuster, drei Schläge benötigte, ehe der Gerstensaft floss, reichte Rohrbachs Ortsvorsteher Georg Heitlinger ein gezielter Schlag mit dem Holzhammer und das erste Fass des Rohrbacher Oktoberfestes konnte geleert werden. ?Unser Ortsvorsteher hat das super gemacht?, strahlte Siegfried Weinert vom Vorstandsteam des veranstaltenden Fußballclubs. Wie in Württemberg, so brummte auch in Baden der Laden, schnell stand fest: Der Umzug vom Klubhaus in die Dreschhalle hat sich gelohnt.

Das bekamen auch Kevin Weinert und Timo Kuhmann zu spüren. Unisono bedienten die beiden Bankkaufmänner die Kasse, Kuhmann tippte, Weinert kassierte. Im Laufe des Abends kamen die beiden aktiven Fußballer ins Schwitzen, gerade so, als ob sie 90 Minuten auf dem Rasen gestanden hätten. Die beiden befanden sich aber in guter Gesellschaft, denn den vielen Tänzern rann der Schweiß ebenfalls in Strömen von der Stirn.

Egal, ob zünftig in Lederhose und Dirndl oder in Zivil, zu den Klängen der Gießhübler und der Players schwang so manches Pärchen das Tanzbein. Doch nicht nur die klassischen Paartänzer kamen bei Disco Fox und Foxtrott auf ihre Kosten. Am Rande der Bühne hatte sich eine Gruppe zusammengefunden, die zu den schmissigen Rhythmen der Players Linedance zeigte. Amerikanische Tänze in bayerischer Tracht ? ein echter Hingucker auf der Tanzfläche. Und nicht wenige bedauerten, dass das Rohrbacher Spektakel nur einen Abend dauerte. ?Wir fangen klein an?, grinste Fritz Schiller von den Players in einer Pause. Möglich sei vieles, auch dass das Fest mal ausgebaut werde.

Der Aufwand für einen einzigen Festabend war groß, die Halle hübsch anzusehen mit der bayerischen Ausstattung. ?Wenn wir mehr als einen Abend hätten, könnte das ein Verein nicht stemmen?, gab Schiller zu bedenken.

Während sich der Chefkarnevalist eine Pause gönnte, gaben Marcel Gencgel und Florian Volz von den Gießhüblern auf der Bühne Vollgas. Das Zelt bebte und die Stimmung strebte schon früh am Abend dem Siedepunkt entgegen. Gefeiert wurde noch lange, schließlich sind nicht nur in der Landeshauptstadt die Nächte lang.